Prepaid-Tarife sind für Senioren besonders geeignet. Foto: simona pilolla 2/Shutterstock.com
In Deutschland übersteigt mittlerweile die Zahl der Smartphones die der Einwohner. Zugegeben, es gibt viele, die mehrere Handys besitzen, trotzdem können sich auch mehr und mehr Senioren stolze Besitzer eines Smartphones nennen. Neben der Wahl des richtigen Geräts entscheidet vor allem die Wahl des passenden Tarifs darüber, ob ein Nutzer Freude oder Ärger mit seinem Smartphone hat. Prepaid Tarife sind für Senioren besonders gut geeignet.
Was sind Prepaid Tarife?
Prepaid Tarife sind Angebote, bei denen der Kunde keinen Vertrag abschließen muss. Das bedeutet, der Tarif hat kein Laufzeit und kann jederzeit gekündigt oder gewechselt werden. Das Telefonieren erfolgt strikt auf Guthabenbasis. Das bedeutet, um telefonieren oder surfen zu können, muss der Kunde zuvor Guthaben kaufen und auf die SIM Karte laden. Im Zuge der Nutzung wird das Guthaben abgebucht. Der aktuelle Stand des Guthabens kann auf verschiedene Art und Weise abgefragt werden. Eine Rechnung wird nicht erstellt.
Welchen Vorteil haben Prepaid Tarife?
Es besteht kein direkter Zugriff auf das Konto des Kunden. Er hat die volle Kostenkontrolle, weil er nur so viel Geld für das Telefonieren ausgeben kann, wie er vorher aufgeladen hat. Böse Überraschungen in Form hoher Rechnungen gibt es bei Prepaid Tarifen nicht, obwohl es dort auch einige Kostenfallen gibt. Vor allem wegen der Kostenkontrolle sind Prepaid Tarife für Senioren besonders geeignet. Außerdem spielen bei Prepaid Tarifen weder negative Einträge bei der Schufa noch ein geringes oder fehlendes Einkommen eine Rolle.
Worauf sollte bei der Auswahl des Tarifs geachtet werden?
Netzabdeckung und Aufladung
Vor der Bestellung sollte der Kunde erst einmal die Netzabdeckung überprüfen. In Großstädten und Ballungsräumen ist der Empfang in der Regel gut, auf dem Land kann es sein, dass der gewählte Anbieter kein Netz hat. Diese Möglichkeit kann besonders bei Mobilfunkdiscountern auftreten.
Als nächstes sollte sich der Kunde darüber informieren, welche Optionen zum Aufladen von Guthaben angeboten werden. Viele Senioren finden es sehr bequem, wenn sie im nächsten Supermarkt, Tankstelle oder Lottogeschäft eine Guthabenkarte zum Aufladen kaufen können. Nicht jeder ist von der Online-Aufladung begeistert oder kommt damit zurecht.
Mobilfunkstandard
Damit ist gemeint, wie schnell man mit dem Smartphone im Internet surfen kann. Gegenwärtig werden die Standards UMTS (3G) und LTE (4G) benutzt. UMTS ist langsamer, dafür sind UMTS Tarife in der Regel günstiger. Ein UMTS Tarif empfiehlt sich dann, wenn der Kunde ein Handy benutzt, dass sowieso nicht zum Surfen im Internet geeignet ist, beispielsweise ein so genanntes Seniorenhandy. Mit LTE kann man im mobilen Internet ebenso schnell surfen wie über einen DSL Anschluss. Dafür sind LTE Tarife aber auch teurer. Das schnelle Internet ist zudem noch nicht überall verfügbar. Auf dem Land gibt es noch Lücken. Um mit LTE surfen zu können, muss das Smartphone diesen Standard auch unterstützen. Das können nur Geräte der oberen Klasse.
Datenvolumen
Wenn das Smartphone zum Surfen benutzt wird, kommt es darauf an, welches monatliche Datenvolumen der Tarif beinhaltet. Tarife mit einem Datenvolumen von weniger als 1 GB sind nicht mehr zeitgemäß. Immer mehr Anwendungen verbrauchen viel Daten. Das monatliche Kontingent wäre bei einem kleinen Datenvolumen schnell aufgebraucht. Danach drosselt der Telefonanbieter die Surfgeschwindigkeit so stark, dass das Laden einer Webseite gefühlt eine halbe Ewigkeit dauert.
Flatrate
Der beste Prepaid Tarif für Senioren ist einer mit Flatrate. In der Flatrate sind fast immer Telefongespräche in alle deutsche Mobilfunknetze und ins Festnetz inklusive. Meist sind auch SMS mit dabei. Für das Surfen im mobilen Internet ist ein bestimmtes monatliches Datenvolumen vorgesehen. Nur MMS oder Anrufe zu Sonderrufnummern müssen extra bezahlt werden. Normalerweise gilt die Option für 30 Tage. Der Kunde muss nur für genügend Guthaben sorgen, dann verlängert sie sich automatisch um weitere 30 Tage. Sollte nicht genug Guthaben vorhanden sein, ruht der Tarif einfach bis zur nächsten Aufladung.
Gibt es bei Prepaid Tarifen auch Kostenfallen?
Leider sind Prepaid Tarife nicht ganz so sicher, wie viele Leute glauben. Fast alle Anbieter bieten ihren Kunden zum Beispiel eine so genannte Komfort-Aufladung an. Wenn das Guthaben auf der SIM Karte unter einen bestimmten Stand fällt, wird automatisch ein vorher festgelegter Betrag vom Girokonto des Kunden abgebucht. Dadurch erhält der Telefonanbieter zumindest eingeschränkten Zugriff auf das Konto des Kunden. Diese Option der Aufladung sollten Senioren auf keinen Fall auswählen.
Ein anderer übler Trick ist die Datenautomatik. Wenn das Kontingent des Datenvolumens verbraucht ist, bucht der Telefonanbieter unaufgefordert neues Datenvolumen nach. Das ist zwar bequem, aber auch sehr teuer. Falls sie nicht ein fester Bestandteil des Tarifs ist, sollte die Datenautomatik auf jeden Fall abgeschaltet werden, da sonst das Guthaben schnell aufgebraucht ist.
Zusammenfassung
Prepaid Tarife sind für Senioren besonders gut geeignet. Bei der Auswahl des passenden Tarifs können sich Senioren von Kindern, Enkeln oder Nachbarn helfen lassen. Die besten Vergleichsmöglichkeiten bieten diverse Portale im Internet.