Bei der Auswahl des passenden Prepaid-Tarifes gibt es einige Punkte zu beachten. Foto: ImYanis/Shutterstock.com
Prepaid-Tarife bieten viele Vorteile, das heißt aber nicht, dass jeder Anbieter dies auch kostengünstig tut. Bevor sich jemand für ein Angebot entscheidet, sollte er einige Fakten prüfen und ausgiebig vergleichen. Nur dann ist gewährleistet, dass er mit seiner Entscheidung auch tatsächlich Kosten spart und dennoch in einen umfassenden Telefongenuss kommt.
Beim Prepaid-Tarif auf Details achten
Immer wieder wird erörtert, dass ein Prepaid-Tarif vor allem für alle diejenigen gut geeignet ist, die wenig telefonieren, aber erreichbar sein möchten oder müssen. Dank einheitlicher Tarife der Prepaid-Anbieter ist dies eine kostengünstige Alternative zu einem traditionellen Mobilfunkvertrag. Doch auch hier gilt es, auf einige Aspekte zu achten, damit aus dem Vorteil nicht rasch ein Nachteil wird. So etwa verfügen einige Prepaid-Tarife über eine ungünstige Taktung. Auch Anrufe in die Mobilbox können mitunter teuer werden. Hinsichtlich der Einheitstarife sollten Kunden genau auf die individuellen Konditionen achten. Denn sonst kann der vermeintlich günstige Prepaid-Tarif schnell zur Kostenfalle werden.
Darauf ganz genau schauen
Der Markt der Mobilfunkanbieter ist gerade in letzter Zeit rasch gewachsen, damit ist auch das Angebot entsprechend reichhaltig. Konsumenten sollten dennoch nicht den Überblick verlieren, vor allem weil infolge eines zunehmenden Preiskampfes der Anbieter untereinander viel Potential wartet. Viele bieten mittlerweile Prepaid-Tarife mit der Möglichkeit an, seine bisherige Handynummer mitzunehmen. Damit muss sich niemand an eine neue Nummer gewöhnen und der Konsument bleibt für alle bisherigen Bekannten und Adressaten weiterhin erreichbar. Zu beachten ist, dass einige Anbieter eine sogenannte Portierungsgebühr verlangen, andere wiederum gewähren die Rufnummernmitnahme kostenlos.
Ein weiterer Aspekt ist, dass viele Prepaid-Nutzer ihre Guthaben bei nicht vollständigem Verbrauch einfach verlieren. Der Grund liegt in den festgelegten Aktivitätszeiträumen, die in den AGBs zu finden sind. Diese legen genau fest, innerhalb welchen Zeitraums das Guthaben mindestens einmal aufgeladen werden muss. Dieser Zeitraum ist unbedingt zu beachten, da es sonst passieren kann, dass die komplette Prepaidkarte vom Anbieter gesperrt wird.
Auch die Laufzeiten etwaiger Optionen und Flatrates ist ein Grund, bei Prepaid-Tarifen genau hinzusehen. Während einige Anbieter auf einen Monat als Laufzeit setzen, verwenden andere Tarife lediglich vier Wochen. Das mag sich als geringer Unterschied anhören, doch wer seine Flatrates ein volles Jahr nutzt, zahlt bei einer Laufzeit von 28 Tagen ungefähr ein Monat zusätzliche Grundgebühr.
Echtes Prepaid oder Pseudo Prepaid?
Nutzer, die sich für einen Prepaid-Tarif interessieren, sollten darauf achten, ob es sich tatsächlich um einen echten derartigen Tarif handelt. Oft verkaufen nämlich Unternehmen den Kunden sogenannte Postpaid-Tarife auch als Prepaid. Im Wesentlichen funktioniert das so, dass der Anbieter vom jeweiligen Netzbetreiber entsprechende Minutenkontingente kauft oder aber darüber einen bestimmten Basispreis vereinbart hat. Mit einer kleinen Gewinnmarge werden dann diese Gesprächsminuten an den Kunden weiter verkauft. Dieser bezahlt an den Anbieter des Tarifs, der in der Folge beim Netzbetreiber abhängig von der verbrauchten Leistung seine Zahlung tätigt. Infolge dieser doppelten Abrechnung kann es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Leistungen direkt auf dem Kundenkonto erfasst wurden. Das kann mitunter zu Verzögerungen führen, wobei manchmal sogar Telefonate nicht mehr geführt werden können. Grundsätzlich werden diese Abrechnungen automatisch alle 24 Stunden aktualisiert, das bedeutet, es besteht ein Tag Verzögerung.
Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass die Kostenkontrolle bei diesen Postpaid-Verträgen nicht so streng funktioniert wie bei echten Prepaid- Tarifen. Denn es besteht durchaus die Option, dass ein Kunde mit seiner Prepaid-Karte ins Minus rutscht. Wer sich dennoch auf einen dieser Anbieter einlässt, sollte unbedingt die AGBs lesen, in denen erklärt wird, wie der Pseudo Prepaid Anbieter mit einem negativen Guthaben umgeht. Klar ist, dass in den meisten Fällen ein Negativsaldo auf der Karte innerhalb weniger Stunden wieder ausgeglichen sein wird.
Unterschiedliche Geschwindigkeiten beachten
Wer seine Prepaid-Karte nicht nur zum Telefonieren nutzt, sollte bei der Wahl seines Anbieters auf die Geschwindigkeit der Übertragung achten. Immerhin gibt es bereits Anbieter, die Zugriff auf LTE haben und ihren Kunden damit durchaus den Zugang zu einem schnellen Internet gewähren. Andere Anbieter wiederum begnügen sich mit 3G Verbindungen, womit der Speed deutlich geringer ausfällt. Denn die Geschwindigkeit im 3G Netz liegt bei geringen 42 MBit/Sekunde. Manchmal fällt dieser Wert noch deutlich geringer aus und liegt bei maximal 7,2 MBits/Sekunde.
Wer bei seinem Prepaid- Tarif LTE nutzen kann, darf sich nicht automatisch auf eine hohe Geschwindigkeit verlassen. Laut Stand des Vorjahres liegt die Geschwindigkeit von schnellem LTE bei lediglich mehr als 100 MBits/ Sekunde. Für wen das in Frage kommt, der sollte auf die Callya Prepaidkarte mit 500 Mbit/Sekunde bzw. die Telekom Prepaidkarte mit maximal 300 Mbit/Sekunde oder die O2 Prepaidkarte mit höchstens 225 Mbit/Sekunde setzen.
Fazit
Bei der Wahl des passenden Tarifs für seine Prepaid-Karte sollten Nutzer einiges bedenken und sich im Vorfeld klar machen, welche Ansprüche sie an ihr Telefonverhalten haben. Vor allem muss in den AGBs der Anbieter immer das Kleingedruckte gelesen werden, da sich gerade hier wichtige Details befinden. Nur wer gut vergleicht, findet auch den perfekten Tarif für seine Ansprüche.